Die Verschwundenen, "los desaparecidos", so werden die Menschen genannt, die während der letzten Diktatur im Argentinien der 1970er und frühen 1980er Jahre verhaftet wurden und nie wieder auftauchten: über 30.000 Regimegegner, deren Familien keinen Frieden finden konnten. Verónica Gerber Biceccis Mutter floh vor dieser Bedrohung ins Exil nach Mexiko. Und verschwand dort.

Der autobiographische Roman "Leere Menge" erzählt von ihrer Abwesenheit und der Spurensuche mit Worten und Zeichnungen. Die Worte hat Birgit Weilguny für den MaroVerlag ins Deutsche übersetzt, und das Buch gewann den Preis der Hotlist 2023.

Die Begegnung zweier Künstlerinnen, der Autorin Bicecci und der Künstlerin und Schauspielerin Silvia Munzón López, wird moderiert von Prof. Dr. Matei Chihaia von der Bergischen Universität Wuppertal. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungsraum Flucht-Gewalt-Geschlecht und dem Autonomen Feministischen FLINTA*-Referat des AStA statt.

Verónica Gerber Bicecci, 1981 in Mexiko geboren, bezeichnet sich selbst als "bildende Künstlerin, die schreibt". Die Spannung zwischen Wort und Bild ist für ihr Werk charakteristisch. Aktuell lebt und arbeitet sie in Mexiko-City, wo sie neben zahlreichen künstlerischen Projekten eine "Werkstatt für diagonales Schreiben" leitet.

Silvia Munzón López absolvierte ihr Schauspielstudium an der staatlichen Schauspielschule in Spanien und arbeitet als Performancekünstlerin, Schauspielerin und Sprecherin. Sie ist Mitbegründerin des Performance Label "randomTRIGGER" und wirkt als festes Ensemblemitglied an den Wuppertaler Bühnen.

Matei Chihaia, 1973 in Rumänien geboren, unterrichtet an der Bergischen Universität Wuppertal Französische und Spanische Literaturwissenschaft. Sein Forschungsschwerpunkt sind die Literaturen Lateinamerikas und die Kultur des Exils in Mexiko.

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