MusikKlassik

Klavier-Festival Ruhr: Evgeny Kissin

04.07.2024
Der russische Pianist Evgeny Kissin spielt Werke von Ludwig van Beethoven, Frédéric Chopin, Johannes Brahms und Sergei Prokofjew.

Wann genau der Begriff des Tastenlöwen in die Welt der Musik gelangt ist, darüber streiten die Gelehrten. Benutzt wird er immer dann, wenn eine Pianistin oder ein Pianist sich eines vorwiegend virtuosen Werkes annimmt und dies bis an die Grenzen der Spielbarkeit auslotet.

Insofern würde der Topos auf Evgeny Kissin mit einigem Recht zutreffen, wohlgemerkt: auf den jungen Kissin, der mit seiner lodernden Mähne schon rein äußerlich an das mächtige wie furchteinflößende Wesen erinnerte, aber eben auch in seinem Spiel etwas Wild-Majestätisches hatte. Wenn man genauer hinhört, ergibt sich eine ganz andere Assoziation. Denn hinter dem kraftstrotzenden Agens, dem Unbedingten und Unverhüllten, wohnt etwas von dem Rilkeschen Panther, der durch seinen Käfig schleicht, einsam und verwundet, die Fremdheit der Welt in sich aufsaugend. Es ist diese Ambivalenz, die Kissins Interpretationen auch und gerade der Werke von Beethoven, Brahms, Rachmaninow und Prokofjew zu einem Ereignis werden lässt.

Ludwig van Beethoven Sonate Nr. 27 in e-Moll op. 90
Frédéric Chopin
Nocturne Nr. 14 in fis-Moll op. 48/2 | Fantasie in f-Moll op. 49
Johannes Brahms
Vier Balladen op. 10
Sergei Prokofjew
Sonate Nr. 2 in d-Moll op. 14

Infos & Tickets: www.klavierfestival.de

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Klavier-Festival Ruhr: Evgeny Kissin

04.07.2024

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