„Acht Brücken | Musik für Köln“

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Vom 4. bis 12. Mai widmet sich das Festival der Neuen Musik und achtet dabei auf „Feine Unterschiede“. Vollzogen wird der Brückenschlag mit 30 Veranstaltungen, 18 Uraufführungen und zwölf Spielstätten. Als „Porträtkomponist“ steht Enno Poppe im Blickpunkt.

Immer im Mai wird die Kölner Philharmonie zum Ausgangspunkt einer musikalischen Allianz, die Neue Musik, Weltmusik, Jazz und sogar Pop umspannt. Den Radius anspruchsvoller zeitgenössischer Kunst zu erweitern, das steht im Zentrum des Konzepts, das mit mehreren Spielstätten in den urbanen Raum ausgreift.

Ein Bewusstsein für die „feinen tonalen Unterschiede“ wecken will bei der 14. Ausgabe Louwrens Langevoort, Festivalchef und Intendant der Kölner Philharmonie. Darauf zielt das Motto „Feine Unterschiede“ ab. Unwillkürlich neigten wir dazu, die westeuropäisch geprägte Musiktradition zu sehr in den Vordergrund zu rücken. Dabei gerate in Vergessenheit, dass unterschiedliche musikalischen Kulturen ganz verschiedene Tonsysteme entwickelt hätten.

„Acht Brücken“ lädt ein zur akustischen Horizonterweiterung und feiert mit Enno Poppe einen virtuosen musikalischen Grenzgänger. Der Komponist und Dirigent, geboren 1969 im sauerländischen Hemer, zählt zu den herausragenden jüngeren Vertretern Neuer Musik – und allemal zu den originellsten.

Zehn Werke des „Porträtkomponisten“ erklingen während des Festivalzeitraums in Köln. François-Xavier Paul Roth, Generalmusikdirektor der Stadt Köln und als Dirigent von Poppe hochgeschätzt, steht am Pult, wenn „Strom“, das neue Werk des Komponisten, am 12. Mai seine Premiere erlebt. Das zweite neue Werk von Enno Poppe kommt am Abschlusstag zur Aufführung: Dann interpretiert das Ensemble Recherche „Laub“ für Septett, ein filigranes Stück, das sich verästelt und porentief ins Gehör geht.

Beim offiziellen Eröffnungskonzert des Festivals, das am 5. Mai in der Kölner Philharmonie über die Bühne geht, präsentiert das Ensemble Musikfabrik Enno Poppes Werk „Prozession“. Geschrieben hat er es 2020, während des Corona-Lockdowns, für das Kölner Ensemble. Damals war die Uraufführung nur per Stream möglich; unter realen Bedingungen findet die einstündige Sound-Prozession erst jetzt statt.

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